Abstraktion ist kein Bruch mit der Wirklichkeit, sondern eine andere Art, sie zu befragen. Was bleibt, wenn du eine Landschaft auf ihre Farbflächen reduzierst? Wenn ein Stillleben zu geometrischen Spannungen wird? Wenn du ein Bild so lange veränderst, bis nur noch das übrig ist, was dich wirklich berührt?
Abstrahieren heißt „Weglassen“ – doch was lässt man weg? Das ist die zentrale Fragestellung dieses Workshops, in dem du Abstraktion nicht als Verzicht erlebst, sondern als Verdichtung: Wenn Bilder aufhören, etwas darzustellen, und anfangen, etwas auszudrücken.
Was dich erwartet
Seit den Anfängen der Moderne geht die Kunst immer wieder Wege abseits der puren Abbildung, stets bemüht, innovative Ansätze und grundlegend neue Sichtweisen zu erarbeiten.
Am ersten Tag betrachten wir Beispiele aus der Kunstgeschichte und fragen: Was macht ein Bild "abstrakt"? Wie beliebig ist abstrakte Kunst? Welchen Stellenwert haben Komposition und Farbenlehre in der Abstraktion? Was bringt es, abstrakte Anteile in der eigenen Arbeit zu fördern? Wo beginnt Abstraktion und wo führt sie hin?
An den folgenden Tagen arbeitest du mit ungewöhnlichen Farbkombinationen, zerlegst Motive in ihre Elemente oder lässt Zufall und System aufeinandertreffen. Viele trauen sich nicht an die Abstraktion, weil der Maßstab der "Ähnlichkeit" fehlt. In diesem Kurs bekommst du Kriterien an die Hand, um zu beurteilen, wann ein abstraktes Bild wirklich "funktioniert" und wann es fertig ist. Mo Häusler begleitet dich dabei, Blockaden zu lösen und dem Bild zu vertrauen.
"Mo Häusler war mit Abstand die beste Kursleiterin, die ich je hatte. Ich freue mich auf den nächsten Kurs!"