Malen wie die alten Meister

Es gibt gute Gründe für zeitgenössische Künstler:innen, sich mit den Techniken der alten Meister zu beschäftigen. Wir haben einige davon für euch zusammengetragen!

»Ich träume meine Gemälde und dann male ich meinen Traum«, meinte Vincent van Gogh, während Frieda Kahlo sagte: »Ich male weder Träume noch Alpträume. Ich male meine eigene Realität.«

So unterschiedlich die Zugänge zur Kunstform sind, so einig waren sich die großen Maler:innen der Kunstgeschichte darin, an ihren eigenen Stilen zu feilen, um sich formale Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten.

In der heutige Malerei liegt der Schwerpunkt hingegen klar auf Seiten inhaltlicher Fragestellungen. Viele Kunstakademien haben die Maltechnik bereits aus ihrem Lehrplan gestrichen. Malgründe selbst vorbereiten? Mit Eitempera untermalen? Farben selbst herstellen? Diese und viele weitere Verfahren waren früher schlicht eine Notwendigkeit wohingegen heute Künstlerbedarf bequem im nächsten Fachmarkt gekauft werden kann.

Neue Gründe für Alte Meister

Dabei ist nicht zu übersehen, dass die Auseinandersetzung mit alten Malmaterialien und ihrer Verwendung in verschiedenen Kunstepochen auf begründetes Interesse stößt: Denn auch in der zeitgenössischen Malerei sind Kenntnisse der Maltechnik wichtig für die formale Umsetzung eigener Ideen. Das Studium von Werken alter Meister und die Analyse ihrer Maltechnik vertieft und bereichert das eigene Können nachhaltig.

Wir sehen in Vielzahl von Vorteilen für zeitgenössische Künstler:innen, sich mit den Techniken der alten Meister auseinanderzusetzen. Hier sind einige davon:

  1. Verbesserung der handwerklichen Fähigkeiten: Durch das Erlernen traditioneller Maltechniken können zeitgenössische Künstler:innen ihr handwerkliches Können verbessern. Das Studium der Maltechniken alter Meister zeigt, wie man Farben mischt, Schichten aufbaut und Details ausarbeitet, was Künstler:innen helfen kann, ihre eigenen Werke auf einer materiellen Ebene zu verbessern.
  2. Erweiterung des künstlerischen Repertoires: Das Erlernen alter Techniken ermöglicht es Künstler:innen, ihr künstlerisches Repertoire zu erweitern und neue Ausdrucksformen zu erforschen. Durch das Verständnis der Techniken und Stile der alten Meister können Kunstschaffende ihre eigenen Werke in neue Richtungen entwickeln und eine größere künstlerische Vielfalt erreichen.
  3. Verbindung mit der Kunstgeschichte: Die Beschäftigung mit altmeisterlichen Techniken bietet Künstler:innen die Möglichkeit, eine Verbindung zur Kunstgeschichte herzustellen und sich auf eine lange Tradition und Erbe der Malerei zu beziehen. Dies kann dazu beitragen, ein tieferes Verständnis für die Entstehung und Entwicklung der Malerei zu entwickeln.
  4. Steigerung der Qualität und Langlebigkeit von Kunstwerken: Die Verwendung altmeisterlicher Techniken und Materialien trägt dazu bei, dass Kunstwerke länger halten und eine höhere Qualität aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von lichtechten Farbpigmenten, die im Gegensatz zu modernen synthetischen Farben nicht verblassen oder ihre Farbe verändern. Ebenso können altmeisterliche Maltechniken, wie die Lasurtechnik, dazu beitragen, dass die Farben und Schattierungen eines Kunstwerks tiefer und lebendiger erscheinen. Durch die Verwendung hochwertiger Materialien und die sorgfältige Ausführung altmeisterlicher Techniken können Kunstwerke somit langlebiger und widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen werden.
  5. Verfeinerte Ästhetik: Die Techniken der alten Meister haben im Laufe der Jahrhunderte eine gewisse Ästhetik entwickelt, die auch Kunstliebhaber:innen und Sammler:innen anspricht. Durch das Studium der Techniken können Künstler:innen lernen, wie man diese Ästhetik in ihre eigenen Werke integriert.
  6. Inspiration: Die Techniken der alten Meister können zeitgenössische Künstler inspirieren und neue Ideen und Konzepte für ihre Arbeit liefern.

Lasst uns daher Malen wie...

Die Zeichenfabrik betreibt eine Kursreihe, die sich in unterschiedlichen Formaten diesen verschiedenen technischen Ansätzen widmet - nicht nur, um alte Meister kopieren zu können, sondern vor allem, um die eigene Arbeit durch Kenntnisse alter Maltechniken aufzuwerten.

Medias in res und bis bald in einem unserer Kurse zu den Techniken alter Meister!