Ein Porträt entsteht im Wechselspiel zwischen Betrachten und Erinnern – zwischen dem, was das Modell preisgibt, und dem, was die Hand zu fassen vermag. Dieser Workshop widmet sich der unmittelbaren Begegnung: der Suche nach dem Wesen eines Gesichts, das sich im Licht verändert, atmet, reagiert. Hier geht es nicht um bloße Ähnlichkeit, sondern um die Spur des Augenblicks.
Porträtmalerei als lebendige Tradition
Wir starten mit einer Einführung in die Geschichte des Porträts – nicht als starrer Kanon, sondern als dynamischer Dialog. Dazu betrachten wir Werke von den Alten Meistern bis zu zeitgenössischen Positionen, um zu verstehen, wie Malerei Präsenz einfangen kann.
Malen nach der Natur: Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf der Arbeit mit dem Live-Modell. Du schulst deine Wahrnehmung für Licht und Schatten, die das Volumen formen, subtile Farbnuancen, die Stimmung und Charakter ausdrücken, und die Bewegung des Gesichts, die keine Fotografie einfangen kann.
Ölfarbe ist langsam und nachgiebig – ideal, um die Dreidimensionalität eines Gesichts zu erkunden. Du beginnst mit schnellen Skizzen, um Proportionen und Haltung zu erfassen, und entwickelst schrittweise ein Porträt in Öl – von der Komposition und Untermalung bis zur Ausarbeitung der Details.