Chiaroscuro

Chiaroscuro – oder Helldunkel auf Deutsch – bezeichnet eine Technik in der Grafik und Malerei, die starke Licht-Schatten-Effekte simuliert, um den im Bild dargestellten Raum, sowie Figuren und Objekte zu modellieren.

Dieses Gestaltungsmittel hat seine höchste Ausdrucksform in der Malerei des Barock. Maler wie Caravaggio oder Rembrandt organisierten ihre Kompositionen um die Beleuchtung herum: der Einsatz der Figuren auf bildnerischer Ebene richtet sich nach der Verteilung von Licht und Schatten. Der starke Kontrast erzeugt dramatische Effekte, die sich sehr gut an die Theatralik des Barock anpassen, und distanziert sich von rationalen und linearen Kompositionen der Frührenaissance, wo Licht gleichmäßig im Bild ausgestreut wird.

Chiaroscuro ist ein sehr erfolgreiches Mittel für die Erstellung von Tiefenwirkung. Die richtige Nutzung von Helldunkel-Effekten reicht, um Dreidimensionalität, Stimmung und Tiefe in einer bildnerischen Szene zu schaffen. Deshalb ist die Beherrschung von Chiaroscuro eine wichtige Fähigkeit in der gegenständlichen, malerischen Praxis.

Kurstipp zum Thema:

Die Chiaroscuro-Technik im klassischen Gemälde im Sommersemester 2019

Titelbild: Self-portrait, Rembrandt van Rijn
ca. 1628, oil on panel, h 22.6cm × w 18.7cm, Rijksmuseum