Wie wird aus einem flachen Blatt Papier ein dreidimensionaler Raum? Wie gelingt es, dass ein Strich nicht nur eine Kante markiert, sondern Volumen beschreibt?
In diesem Kurs widmen wir uns dem klassischen Handwerk des Zeichnens. Wir arbeiten nach den bewährten Methoden der Alten Meister – nicht, um museal zu kopieren, sondern um ihre zeitlosen Prinzipien für deinen eigenen Ausdruck nutzbar zu machen. Unter der Anleitung von Irina Georgieva lernst du, die Welt nicht symbolhaft, sondern zeichnerisch zu verstehen.
Was dich erwartet
Wir bewegen uns vom Einfachen zum Komplexen: von der geometrischen Grundform bis zur lebendigen Figur.
1. Das Fundament: Formen und Licht
Jeder komplexe Gegenstand lässt sich auf Grundkörper zurückführen. Wir beginnen mit Kugel, Würfel und Zylinder. Du lernst:
- Wie Licht und Schatten Körper erzeugen.
- Wie du durch gezielte Schraffuren Tiefe suggerierst.
- Wie du "negative Räume" nutzt, um Proportionen korrekt zu erfassen.
2. Die Stille der Dinge: Stillleben & Stofflichkeit
Ein Glas Wasser zeichnet sich anders als ein Samttuch oder ein Stück Holz. Wir arrangieren Stillleben, um die haptische Qualität von Oberflächen zu studieren. Hier übst du das genaue Hinsehen: Was betonst du? Was lässt du im Schatten verschwinden? Du lernst, Entscheidungen zu treffen, statt nur abzuzeichnen.
3. Die Königsdisziplin: Der Mensch
Mit dem Verständnis für Volumen wagen wir uns an die menschliche Figur und das Porträt. Anatomische Grundkenntnisse geben dir Sicherheit, doch das Ziel ist mehr als biologische Korrektheit.
- Wie fängt man einen Blick ein?
- Wie übersetzt man die Spannung einer Körperhaltung in Linien?
- Wie vermeidet man starre "Puppengesichter" und haucht der Zeichnung Leben ein?
Das Ziel
Dieser Kurs ist eine Schule des Sehens. Du nimmst nicht nur fertige Blätter mit nach Hause, sondern eine geschärfte Wahrnehmung für Licht, Form und Raum, die deine künstlerische Arbeit nachhaltig verändern wird.