Naturtagebuch für Kinder

Fühlen, riechen, tasten, zeichnen - Natur bildnerisch und geschmacklich erfahren!

Die Natur lieben? Auch das will gelernt sein: Unsere Dozentin Katya Dimova bringt Kinder ab acht Jahren auf künstlerische Weise mit der Natur in Berührung und fördert spielerisch das Interesse an deren Vielfalt. Gemeinsam lernen die jungen KursteilnehmerInnen die Formen und Eigenschaften von Wildpflanzen zu bestimmen – sie zu schmecken, zu fühlen und zu beschützen.

Junge ForscherInnen

Der Zyklus der Jahreszeiten ist Thema der vier Naturtagebuch-Kurse für Kinder, die je an vier Nachmittagen im Dehnepark (14. Bezirk) stattfinden. Die jungen ForscherInnen führen ein Naturtagebuch mit dem sie die Wildpflanzen unserer Umgebung durch die Jahreszeiten begleiten. Ihr Wachstumszyklus wird untersucht und mithilfe von Zeichnungen, Skizzen, getrockneten Pflanzen, Notizen, Rezepten, Erfahrungen und Erlebnissen dokumentiert. Auch gemeinsame Spiele, Geschichten und Legenden machen die Kinder mit den Wildpflanzen vertraut.

Und: Natur kann man essen – es gibt jedes Mal eine kleine kulinarische Überraschung aus der Naturküche. Die Kinder sammeln Rezepte und Tipps wie sie wilde Blumen, Kräuter und Früchte im Alltag verwenden können. Last but not least: Die jungen PflanzenforscherInnen lernen essbare, ungenießbare und giftige Pflanzen zu unterscheiden.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Der Kurszyklus beginnt mit dem Frühling, der aus den graubraunen Landschaften erste grüne und bunte Teppiche aus Wildpflanzen – Schneeglöckchen, Primeln, Bärlauch, Veilchen, Vogelmiere – sprießen lässt. Die ersten Frühlingsblüten, die eine Vielfalt an Vitaminen und Mineralstoffen bieten, locken summende Insekten an. Der Frühling feiert das Leben. Wie er das macht, werden die Kinder zeichnerisch erkunden und festhalten.

Der zweite Kurs hat den Sommer zum Thema. Im Wald sind die ersten Früchte zu finden: Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren. Die Wildpflanzen – Kamille, Schafgarbe, Johanniskraut, Königskerze, Klee, Gundermann, Springkraut und viele mehr – stehen in voller Blüte und konzentrieren durch Hitze und Sonne den Anteil an ätherischen Ölen. Unsere Vorfahren haben die langen Tage der Sommersonnenwende zum Kräutersammeln genützt. Wir wollen es ihnen gleichtun und außerdem lernen, was beim Konservieren der Kräuter wichtig ist.

Der nächste Kurs findet in der Erntezeit statt. Aus den Blüten des Frühlings und des Sommers schenkt uns der Herbst reichlich Früchte: Kastanien, Schlehen, Bucheckern, Hagebutten, Vogelbeeren, Kletten- und Löwenzahnwurzeln, Brennnesselsamen, Wal- und Haselnüsse etc. Die Früchte – reich an Fetten, Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen – sind kleine Wunderwerke. Zeichnerisch erfassen die Kinder deren Formen, Farben und botanischen Merkmale (Naturtagebuch für Kinder – der Herbst).

Und im Winter? Schläft nun die Natur? Die Laubbäume verlieren ihre letzten Blätter – der Wald ist in graubraune Töne gekleidet. Viele Pflanzen haben sich zurückgezogen. Auf manchen Hundsrosen hängen noch einige rote Hagebutten. Die übrig gebliebenen Skelette von Schafgarbe und Beifuß verraten, welche Pflanzen sich da vor dem Frost verstecken. In dieser Jahreszeit widmen sich die jungen ForscherInnen der Form der Bäume, untersuchen Rinde und Knospen, um damit in der Zeichenfabrik zu experimentieren.

Natur macht gescheit

Der Rhythmus der Natur, der auch der unsere ist, lässt uns bewusster und aufmerksamer werden. Die Lernfähigkeit sowie die Freude am Lernen sind in einer natürlichen Umgebung deutlich erhöht. Gerade in unserer digitalen Welt ist es schön und auch beruhigend zu erkennen, dass die Natur nicht etwas Entferntes und Abstraktes ist – sie ist überall, auch in der Stadt vor unserer Tür.