Was macht eine Zeichnung lebendig? Wie gelingt es, dass ein Strich nicht nur eine Kontur nachfährt, sondern Volumen atmet, dass Schatten nicht nur dunkel sind, sondern Tiefe erzählen? In diesem Kurs tauchen wir ein in die Techniken der Alten Meister – nicht, um sie zu kopieren, sondern um ihr Wissen für deinen eigenen Blick fruchtbar zu machen.
Unter der Anleitung der Künstlerin Irina Georgieva arbeitest du dich vom Einfachen zum Komplexen vor: von der geometrischen Grundform bis zur menschlichen Figur, von der präzisen Beobachtung bis zur freien Interpretation. Es geht nicht um stures Nachahmen, sondern darum, die Prinzipien zu begreifen – im doppelten Wortsinn.
Was dich erwartet
Formen lesen lernen
Am Anfang stehen die Grundkörper – Kugel, Würfel, Zylinder. Doch statt trockener Übungen geht es um das Verstehen: Wie bricht Licht an einer Kante? Wo entsteht Weichheit, wo Spannung? Mit Bleistift und Kohle erarbeitest du dir ein Repertoire an Schraffuren, das dir hilft, Raum nicht nur zu sehen, sondern ihn mit der Hand zu erschaffen.
Die Stille der Dinge
Objekte und Stoffe werden zu deinen ersten Gesprächspartnern. Du lernst, wie sich Glas anders anfühlt als Holz, wie ein Tuch fällt oder sich spannt. Ein klassisches Stillleben entsteht hier nicht als Aufgabe, sondern als Zusammenspiel von Beobachtung und Entscheidung: Was betonst du? Was lässt du weg? Wann wird eine Linie zur Geste?
Der Mensch im Raum
Später rückt die Figur in den Mittelpunkt. Anatomische Grundlagen geben dir Sicherheit, doch im Porträt geht es um mehr als korrekte Proportionen. Wie fängst du einen Blick ein? Einen Zug um den Mund, der Stimmung verrät? Irina Georgieva begleitet dich dabei, nicht nur Äußerlichkeiten festzuhalten, sondern das Unsichtbare hinter ihnen – ohne dabei ins Klischee zu verfallen.