Wie lässt sich das Flüstern des Windes in Grashalmen fassen? Oder das Spiel von Licht und Schatten auf einem Hügel? In diesem Workshop mit der Künstlerin Mei-Fang Hsieh erkundest du, wie Landschaft nicht nur abgebildet, sondern erlebt und in eine eigene, ausdrucksstarke Bildsprache übersetzt wird. Ausgehend von realen Motiven lernst du, dich behutsam vom Sichtbaren zu lösen – hin zu Werken, die mehr sind als Darstellung: sie werden zu Echo deiner Wahrnehmung.
Was dich erwartet
Drei Tage des Entdeckens, zwischen Beobachtung und Haltung.
Erster Tag: Das Sehen lernen
Wir beginnen mit Fotovorlagen, doch statt sie zu kopieren, fragen wir: Was berührt mich hier? Mit Bleistift und Kohle entstehen Skizzen, die nicht die Landschaft abbilden, sondern ihren Rhythmus, ihre Spannung, ihr inneres Gerüst. Es geht nicht um Perfektion, sondern um das Spüren von Linien, die schon immer da waren.
Zweiter Tag: Farbe als Stimme
Nun wird die Skizze zum Dialog. Acrylfarben auf Karton oder Platte werden zu Werkzeug und Partner. Du experimentierst mit Pinsel und Spachtel, findest eine Farbpalette, die nicht die Landschaft zeigt, sondern ihre Stimmung atmet. Wie klingt Blau, wenn es nicht Himmel ist? Wie fühlt sich Rot an, das nicht Blume sein muss?
Dritter Tag: Die Landschaft in dir
Hier löst sich das Gegenständliche auf – oder bleibt als leise Erinnerung. Durch Übermalen, Reduzieren, Verdichten entsteht etwas Neues: ein Bild, das vielleicht nur noch ahnen lässt, wo es begann. Doch gerade darin liegt seine Kraft.